Was darf's sein? Glas, Becher oder Tasse? Ein bisschen kommt es auf den Anlass an. Für eine Probe sollte es schon mal ein Tastingglas sein, weil sich darin die Aromen gleich entwickeln können – und der Stoff sollte immer pur verkostet werden. Wer stets nach dem passenden Trinkgefäß Ausschau hält, sollte beim Hersteller vorbeischauen. Sie bieten oft schon aus Merchandising-Gründen Trinkgefäße an, nämlich Becher, Tumbler oder Ballongläser. Ich halte es eher mit der Devise: Das Auge trinkt mit und bevorzuge ein Ballonglas, einfach weil es mir am besten gefällt. Hier gibt es einen kleinen Einblick in Trinkgefäße, die mir ins Auge gefallen sind.
Jawoll, ich mag sie, die Ballongläser. Sie sehen elegant aus und bieten zudem genug Raum, wenn der Barkeeper der Meinung ist, er müsste den Gin mit passenden Zutaten garnieren. Damit meine ich nicht nur die Orangen-, Gurken- und sonstigen Scheiben, die sie passend auf den Glasrand stecken, sondern auch Gewürze wie Wacholderbeeren, Zimtstangen oder was sonst zu dem jeweiligen Gin passt. Die Deko kann (Augen trinken mit), muss aber nicht. Geschmackssache, wenn man einen Gin Tonic mit weiteren Ingredienzien aufpeppen oder ergänzen möchte. Das Fassungsvermögen dieser Ballongläser kann schon mal gut 0,7 Liter erreichen, aber dank Eiswürfel, Deko und Optik lassen sie immer noch Platz für maßvolles Trinken. Außerdem gelten für das Glas die Vorteile, die Weinkenner gerne ihren Weingläsern zuordnen. Die Aromen können sich gut entfalten und wer das Glas beim Trinken am Stiel hält, vermeidet, dass sich der Drink durch die Hand erwärmt.
Sie verbinde ich eher mit Whiskey, die sogenannten Tumbler. Übersetzt steht der englische Begriff für taumeln, aber er meint ein kleines, kurzes Trinkglas mit dickem Boden. Die Ursprünge des Wortes sind nicht geklärt. Zwei Erklärungen gibt es: Der einen nach sollte das Glas einen runden Boden gehabt haben, so dass man es nicht abstellen konnte, der anderen Deutung nach waren im Boden Gewichte, die dafür sorgten, dass sich das Glas von alleine aufrichtete. Wie auch immer, durchgesetzt haben sie sich generell als Cocktail-Glas, weil eben gut Eiswürfel hineinpassen, die das Getränk kühlen. Sie werden wegen ihrer geraden Form auch schon mal gerne für Verkostungen verwendet.
Eines der klassischen Cocktail-Gläser, die auch gerne für einen Gin Tonic genommen werden. Der Name leitet sich natürlich von der gleichnamigen Cocktail-Kategorie ab, die mit einer alkoholischen Basis, einem Sprudelwasser oder Ginger Ale als sogenannter Filler plus einer weiteren Zutat gemixt werden. Ich frage mich immer, wie sich Cocktails dann von Longdrinks unterscheiden, gängig ist hier die Definition als simpler Cocktail mit gerade mal zwei Zutaten. Für den Klassiker Gin Tonic finden dann im Glas die beiden üblichen Komponenten, nämlich der Gin und das Tonic Water, zusammen, Platz genug für Eis und Deko-Zutaten sind im Highball natürlich reichlich vorhanden.
Das kleine Logo auf dem Bild verrät es und damit auch die Herkunft des Bildes: Es ist ein Becher des Schwarzwald-Gins Monkey 47, der noch relativ neu ist, aber durch Geschmack und Marketing seinen Siegeszug angetreten war. Natürlich musste es auch beim Trinkgefäß etwas Besonderes sein und die Schwarzwald-Marke setzt wie andere auch auf einen Becher, der im Falle vom Monkey 47 aus Ton ist. Einen Vorteil hat der Becher: Durch sein Material bleibt der Inhalt länger kalt. Die Becher sind in der Regel schlicht gehalten und lassen wenig Raum für aufwendige Drinkdekoration. Aber das muss auch oft nicht sein: So kann man sich konkret auf den Drink konzentrieren.
Genau genommen, sind die Tassen eigentlich keine Tassen, sondern Becher mit Henkel. Sie haben ebenso wie die Becher ihre eigene Optik, wie hier die in Kupferoptik gehaltene Tasse bzw. als Becher des deutschen Skin Gin. Auch hier geht es darum, sich mit der Optik von den Wettbewerbern abzuheben und etwas Besonderes für den Trinkgenuss zu gestalten. Skin Gin bezeichnet seine Tasse als Mulebecher und weist schon darauf hin: Das Gefäß dient einem Mule. Dahinter steckt eine Cocktail-Sorte, die auf Ingwer (Ingwerbier oder Ginger Ale) basiert und on the rocks, also auf Eis, in einer Kupfertasse serviert wird.